Digitale Abos boomen

Viele Medienhäuser sind zufrieden, wie ihre digitalen Geschäftsfelder sich seit den Lockdowns entwickeln: Informationshunger der Verbraucher und schwierigere Erreichbarkeit gedruckter Informationen bescheren ihnen außergewöhnliche Zuwächse. Medienunternehmen konnten bis zu 63 % mehr Online-Abonnenten gewinnen, wie der Vorjahresvergleich zeigte.

Alles in Ordnung also? Weitermachen wie bisher?

Keinesfalls, warnt die Management-Consulting-Gruppe A.T.Kearney, von der die Zahlen stammen. Denn der Niedergang der Print-Reichweite hat sich ebenfalls beschleunigt. Margenverlust, Restrukturierungen oder gar der Totalausfall von Objekten begleiten ihn unvermeidlich.

Anbieter von Video- und Music-on-Demand fressen an der Substanz der Hörfunk- und TV-Kanäle – den Einschaltquoten. Bedrohlich, dass zusätzlich die Werbewirtschaft ihre Mediaplanungen, der Rezession geschuldet, auf den Prüfstand stellt und zusammenstreicht. Ganz oben auf der Liste der Wettbewerber stehen wie gehabt die neuen alten Plattform-Generalisten, die das wichtigste Asset überhaupt, die Kunden, in Massen kontrollieren: Facebook, Google, Amazon oder Apple.

Wem werden die Medienkunden von morgen gehören?

Wer wird sie informieren, bilden, beeinflussen und letztlich seinen Fortbestand mit ihrer Hilfe sichern? Die Verlage könnten im Spiel bleiben, versichern Moritz Tybus und Markus Schmid von A.T.Kearney, die in einer Studie die Lage evaluiert haben. Sie geben fünf Empfehlungen und Warnungen aus. Die erste von ihnen lautet: „Pauschale Kosteneinsparungen nach dem Rasenmäherprinzip stoppen!“ Aber auch die übrigen vier lohnen eine Lektüre.

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